Für Eigentümer, die den Wert ihrer Immobilie wirklich verstehen wollen
Den richtigen Preis für die eigene Immobilie zu finden, ist eine der wichtigsten Entscheidungen beim Verkauf oder bei der Vermietung.
Ein zu hoher Preis schreckt Interessenten ab – und führt zu langem Leerstand.
Ein zu niedriger Preis dagegen bedeutet bares Geld, das Sie verschenken. Dies gilt besonders, wenn Sie Ihre Immobilie ohne Makler verkaufen möchten.
Doch wie ermittelt man einen realistischen Marktwert?
Und was können Online-Tools tatsächlich leisten?
Wann braucht es stattdessen eine fundierte Bewertung durch einen Sachverständigen?
In diesem Beitrag erfahren Sie:
- Welche Methoden zur Immobilienbewertung es gibt
- Was kostenlose Online-Schätzungen leisten können – und was nicht
- Wann sich ein professioneller Gutachter wirklich lohnt
- Und woran Sie seriöse Angebote erkennen
Eine fundierte Immobilienbewertung ist ein wichtiger Schritt in unserer ultimativen Checkliste für den Immobilienverkauf.
Warum eine realistische Immobilienbewertung so wichtig ist
Gerade beim privaten Immobilienverkauf ist der Preis der erste Eindruck – und oft der entscheidende. Planen Sie den Verkauf ohne Makler? In unserem Ratgeber Immobilie verkaufen ohne Makler finden Sie eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Ein emotional geschätzter Preis wirkt auf Käufer oft unrealistisch.
Selbst kleine Abweichungen vom Marktwert können sich negativ auswirken:
Überbewertung:
- Wenig Anfragen
- Längere Vermarktungsdauer
- Am Ende oft Preisnachlass bei Verhandlungen
- Mehr Betriebskosten und Heizkosten
Unterbewertung:
- Schneller Verkauf – aber unter Wert
- Keine realistische Grundlage für Verhandlungen
- Risiko: Misstrauen durch „zu gutes Angebot“
Der richtige Preis wird abgeleitet aus Lage, Zustand, Nachfrage und Vergleichsdaten. Eine falsche Preisgestaltung ist einer der häufigsten Fehler beim Immobilienverkauf.
Welche Methoden der Immobilienbewertung gibt es?
Je nach Art der Immobilie und Ziel der Bewertung kommen unterschiedliche Verfahren zur Anwendung.
Hier ein Überblick über die wichtigsten Bewertungsmethoden:
Sachwertverfahren
Anwendung:
Wird vor allem bei selbstgenutzten Wohnimmobilien, insbesondere Einfamilienhäusern, eingesetzt.
Grundprinzip:
Der Wert wird auf Basis der Herstellungskosten des Gebäudes ermittelt, abzüglich einer Alterswertminderung durch Abnutzung.
Berücksichtigt werden auch die Art und Qualität der verwendeten Materialien sowie der aktuelle Bodenwert.
Berechnung:
Sachwert = Wiederbeschaffungskosten des Gebäudes – Alterswertminderung + Bodenwert
Die Wiederbeschaffungskosten entsprechen den aktuellen Baupreisen für ein gleichwertiges Gebäude.
Vergleichswertverfahren
Anwendung:
Kommt häufig bei Grundstücken und Eigentumswohnungen zum Einsatz.
Grundprinzip:
Der Wert ergibt sich aus dem Vergleich mit ähnlichen, kürzlich verkauften Immobilien in derselben Lage.
Größe, Zustand, Ausstattung und Lage werden bei der Anpassung der Vergleichspreise berücksichtigt.
Berechnung:
Vergleichswert = Durchschnittspreis vergleichbarer Objekte ± Anpassungen
Besonders geeignet bei guten Datenlagen und homogenen Märkten.
Ertragswertverfahren
Anwendung:
Wird bei renditeorientierten Immobilien genutzt, wie Mehrfamilienhäusern, Mietobjekten oder Gewerbeimmobilien.
Grundprinzip:
Hier steht die Ertragskraft im Vordergrund: Der Wert ergibt sich aus den nachhaltig erzielbaren Nettomieteinnahmen, kapitalisiert mit einem marktüblichen Zinssatz.
Berechnung:
Ertragswert = Nettomieteinnahmen × Kapitalisierungsfaktor
Zusätzlich wird auch der Bodenwert separat bewertet und addiert.
Unser Tipp: Methode wählen – und Unterstützung sichern
Welche Bewertungsmethode sinnvoll ist, hängt stark von der Immobilie, ihrer Nutzung und der Zielsetzung ab.
Oft ist es sinnvoll, mehrere Verfahren kombiniert zu betrachten, um ein ausgewogenes Bild zu erhalten.
Wenn Sie Klarheit über die richtige Vorgehensweise suchen:
Lassen Sie Ihre Immobilie professionell bewerten – individuell, präzise und unverbindlich:
Jetzt Immobilienbewertung anfordern
So stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Immobilie weder unter Wert anbieten noch Interessenten durch einen falschen Preis verlieren.
Online-Immobilienbewertung: Schnell, kostenlos – aber wie genau?
Viele Eigentümer starten mit einer Online-Bewertung.
Und das ist sinnvoll: Sie erhalten rasch eine erste Einschätzung –
unverbindlich, kostenlos und ohne Vor-Ort-Termin.
Doch wie funktionieren solche Tools eigentlich?
Interessieren Sie sich für die wichtigsten Unterlagen bei der Immobilienbewertung? In unserem Artikel zu den notwendigen Unterlagen beim Immobilienverkauf finden Sie eine ausführliche Checkliste, die Ihnen bei der Vorbereitung hilft.
Wie Online-Bewertungen technisch arbeiten
Die meisten Online-Bewertungstools greifen auf Vergleichspreise zurück:
verkaufte oder angebotene Immobilien mit ähnlicher Größe, Lage, Baujahr und Ausstattung.
Daraus wird ein durchschnittlicher Marktwert geschätzt – auf Basis von Algorithmen
und regionalen Marktdaten.
Vorteile:
- Kostenlos & jederzeit verfügbar
- Erste Orientierung für Eigentümer
- Ideal für grobe Preisvorstellungen oder zur Marktbeobachtung
Aber:
Online-Tools können individuelle Besonderheiten nicht bewerten, etwa:
- Exakte Bauqualität
- Sanierungsstand
- Ausblick, Grundriss, Lärmbelastung
- Mikrolage (z. B. Nachbarschaft, Stockwerk, Belichtung)
- Die Basis der Bewertung beruht auf unvollständige oder mangelhafte Daten
Daher sollte eine Online-Bewertung nicht die einzige Grundlage für Preisentscheidungen sein –
sondern der erste Orientierungsschritt in einem fundierten Prozess.
Professionelle Bewertung als solide Grundlage
ARU Immobilien bietet eine professionelle Immobilienbewertung für Eigentümer,
die eine fundierte und präzise Wertermittlung benötigen.
Unsere erfahrenen Immobilienexperten berücksichtigen dabei
regionale Marktdaten, aktuelle Entwicklungen und
alle individuellen Merkmale Ihrer Immobilie.
Tipp: Während allgemeine Online-Bewertungstools nur eine grobe Orientierung bieten,
ist für eine wirklich verlässliche Preisermittlung immer eine professionelle
Bewertung durch Experten empfehlenswert.
Professionelle Bewertung durch Gutachter: Wann ist sie sinnvoll?
Während Online-Bewertungen eine erste Orientierung bieten,
liefert eine professionelle Wertermittlung durch einen Gutachter
eine fundierte, individuell abgestimmte Bewertung – mit rechtlicher Substanz.
Was macht ein Gutachter anders?
Ein qualifizierter Gutachter oder allgemein beeideter Sachverständiger
bewertet nicht nur Zahlen – sondern betrachtet die Immobilie ganzheitlich:
- Vor-Ort-Begehung: Zustand, Ausstattung, Mängel, Modernisierungen
- Unterlagenprüfung: Grundbuch, Flächenwidmung, Bauakt, Energieausweis
- Marktanalyse: Regionale Entwicklung, Mikrolage, Vergleichswerte
- Bewertungsverfahren: Sachwert, Ertragswert, Vergleichswert je nach Objektart
Das Ergebnis ist ein detailliertes Gutachten mit klar nachvollziehbarem Marktwert.
In welchen Fällen ist ein Profi unverzichtbar?
- Hochpreisige Immobilien oder Sonderobjekte (z. B. Villen, Zinshäuser)
- Rechtliche Situationen wie Scheidungen, Erbschaften, Betriebsaufgaben
- Finanzierungen oder steuerliche Themen (z. B. bei Betriebsvermögen)
- Verkauf mit Planungssicherheit – z. B. bei mehreren Interessenten oder langer Vorlaufzeit
Kurz gesagt: Immer dann, wenn es um viel Geld oder rechtliche Klarheit geht,
führt an einer professionellen Bewertung kein Weg vorbei.
Sichern Sie sich eine fundierte Immobilienbewertung durch erfahrene Experten:
Jetzt professionelle Bewertung anfordern
Empfehlung: Schrittweise zum optimalen Verkaufserfolg
Wir empfehlen, sich zunächst kostenlos zu registrieren und die relevanten Immobiliendaten hochzuladen.
Bereits im Zuge dieses Prozesses gewinnen Eigentümer ein gutes Gefühl für:
- mögliche offene Fragen,
- die Vollständigkeit der Unterlagen,
- und die wichtigsten Eckdaten der Immobilie und Transaktion.
Im Anschluss daran empfiehlt es sich, eine professionelle Immobilienbewertung zu buchen.
Denn so kann der Experte nicht nur alle hochgeladenen Dokumente und Angaben für die Wertermittlung überprüfen,
sondern auch gemeinsam mit Ihnen:
- ein überzeugendes Exposé entwickeln,
- sowie den optimalen Verkaufsprozess individuell auf Ihre Immobilie abstimmen.
Tipp: Wer frühzeitig die richtigen Schritte setzt, spart später Zeit, Geld und vermeidet unnötige Korrekturen im Verkaufsprozess.
Wie erkenne ich ein gutes Bewertungsangebot?
Nicht jede Bewertung ist ihr Geld wert.
Gerade bei Online-Angeboten und günstigen Pauschalen lohnt sich ein genauer Blick.
Folgende Kriterien helfen Ihnen, Qualität und Seriosität einzuschätzen:
Qualifikation & Erfahrung
- Der Anbieter ist staatlich befugter Ziviltechniker,
Immobilientreuhänder oder allgemein beeideter Sachverständiger - Nachvollziehbare Ausbildung und Branchenerfahrung
Transparenz bei Methode & Ablauf
- Klar ersichtliches Bewertungsverfahren (z. B. Vergleichswert, Sachwert, Ertragswert)
- Konkrete Angaben zu Umfang, Inhalt und Verwendbarkeit des Gutachtens
- Klare Kommunikation zum Ablauf (Unterlagen, Vor-Ort-Termin, Fristen)
Regionale Marktkenntnis
- Der Gutachter kennt die Region und deren Besonderheiten
- Relevante Vergleichswerte aus der Nähe werden einbezogen
- Berücksichtigung aktueller Trends in Angebot und Nachfrage
Keine unrealistischen Lockangebote
- Kein „Gratis-Gutachten“ ohne Substanz oder Relevanz
- Keine überzogenen Versprechen wie „Wertsteigerung garantiert“
- Kein pauschaler Marktwert auf Basis von drei Eingabefeldern
Tipp: Fragen Sie nach einer Beispielbewertung oder einem Muster-Gutachten.
So erkennen Sie schnell, ob das Angebot fachlich und formal überzeugt.
Fazit – Erst schätzen, dann entscheiden: Online-Tool & Expertenwissen sinnvoll verbinden
Ob Verkauf, Vermietung oder strategische Planung –
die richtige Immobilienbewertung ist immer der erste Schritt.
Online-Tools bieten eine schnelle, unverbindliche Orientierung.
Sie helfen, ein Gefühl für den aktuellen Marktwert zu entwickeln
und Vergleichswerte besser einzuordnen.
Professionelle Gutachterbewertungen liefern dagegen Sicherheit,
wenn es um rechtliche Klarheit, große Summen oder besondere Objekte geht.
Am sinnvollsten ist oft die Kombination:
Online starten – und bei Bedarf fundiert nachlegen.
ARU myimmo von ARU Immobilien unterstützt Sie dabei flexibel. Mehr zu den Möglichkeiten des provisionsfreien Verkaufs erfahren Sie hier.
So treffen Sie Ihre Entscheidungen nicht aus dem Bauch,
sondern auf Basis klarer, nachvollziehbarer Daten.
Denn Klarheit über den Wert Ihrer Immobilie
ist keine Frage des Bauchgefühls –
sondern die Grundlage für Selbstbestimmung,
Sicherheit und einen erfolgreichen Immobilienweg.
Häufige Fragen zur Immobilienbewertung
Reicht eine Online-Bewertung für den Verkauf?
Eine Online-Schätzung eignet sich gut als erste Orientierung.
Sie liefert grobe Richtwerte auf Basis von Vergleichsdaten.
Für konkrete Verkaufsentscheidungen oder rechtliche Sicherheit
empfiehlt sich jedoch eine professionelle Bewertung.
Wie genau sind Online-Bewertungen?
Das hängt vom Tool ab.
Gute Tools greifen auf regionale Datenbanken zurück
und bieten solide Durchschnittswerte.
Individuelle Besonderheiten wie Zustand, Lage im Haus oder Modernisierungen
können sie jedoch nicht berücksichtigen.
Was kostet ein professionelles Gutachten?
Die Kosten variieren je nach Objekt und Aufwand.
Für Standard-Einfamilienhäuser oder Eigentumswohnungen liegen sie meist zwischen 400 € und 1.000 €.
Komplexe Objekte (z. B. Zinshäuser, Gewerbeimmobilien) können mehr kosten. Bei Erb-Immobilien gibt es besondere Aspekte zu beachten.
Wann brauche ich unbedingt ein Gutachten?
Ein professionelles Gutachten ist ratsam bei:
- Erbschaften, Scheidungen oder Schenkungen
- Finanzierung oder Steuerfragen beim Hausverkauf
- Hochpreisigen Immobilien
- Marktunsicherheiten (z. B. wenig Vergleichswerte)
Wer darf ein rechtsgültiges Gutachten erstellen?
Gutachten mit rechtlicher Relevanz (z. B. für Gericht, Finanzamt oder Notar)
dürfen nur von staatlich befugten Ziviltechnikern,
Immobilientreuhändern oder allgemein beeideten Sachverständigen erstellt werden.
Quellen & Hinweise
- oesterreich.gv.at – Informationen zu Bewertungsverfahren, Energieausweis und Grundbuch
- WKO.at – Überblick zu Sachverständigen, rechtlichen Anforderungen und Marktwertdefinitionen
- Praxiswissen und Erfahrungswerte aus der Zusammenarbeit mit ARU Immobilien
Hinweis: Die Informationen in diesem Beitrag wurden sorgfältig recherchiert,
ersetzen jedoch keine individuelle Rechts- oder Steuerberatung.